Akupunktur

Unter Akupunktur wird die Stimulation von bestimmten Punkten am Körper bzw. Ohr mit feinen Nadeln verstanden (lateinisch acus = Nadel, punctio = das Stechen). Die Nadeln sind mit 0,2 - 0,3mm Durchmesser sehr dünn (also z.B. viel dünner als herkömmliche Spritzen- oder Blutabnahmenadeln), weshalb der Stich durch die Haut im Regelfall nur als kleines Pieksen wahrgenommen wird. Wie tief mit den Nadeln gestochen wird, ist abhängig vom Akupunkturpunkt; manche liegen sehr oberflächlich, andere ein paar Zentimeter tief. Der Punkt wurde richtig getroffen, wenn man das "De Qi"-Gefühl spürt, meist eine Art elektrisierendes Kribbeln, das oft entlang des Meridians ausstrahlt.

Moxibustion

Um einem Punkt und dem dazugehörigen Meridian Energie zuzuführen, gibt es die Technik der sogenannten Moxibustion. Darunter versteht man die gezielte Erwärmung des Punktes mit einer  Zigarre aus gerolltem Moxakraut, bei uns bekannt als Beifuß (Artemisia vulgaris). Das Glimmen des Krautes erzeugt eine Wärmestrahlung, die tief in das Gewebe eindringt und den Akupunkturpunkt stimuliert. Manchmal wird das glimmende Kraut auch auf gestochene Nadeln gelegt, um die Wärme so direkt an den Punkt zu leiten.


Schröpfen

Im Gegensatz zur Moxibustion dient das Schöpfen dazu, energetische Füllezustände aus Meridianen zu leiten. Um die gewünschte Sogwirkung am Punkt zu erreichen, gibt es verschiedene Arten und Größen von Schröpfgläsern. In China weit verbreitet war früher auch die Technik des blutigen Schröpfens, bei dem das Schröpfglas über einen angeritzten Akupunkturpunkt angesetzt wird. Dies wird heute nur noch bei bestimmten Krankheitsbildern gemacht. Die meisten PatientInnen empfinden die Schröpftherapie, die auch als Schröpfmassage angewandt werden kann, als sehr angenehm.

Weitere Techniken

In der Laserakupunktur werden die Punkte mit einem speziellen Rotlichtlaser bestrahlt, dessen Licht tief unter die Haut eindringt und dort Gewebereaktionen auslöst, die für den Behandelten aber nicht oder nur kaum zu spüren sind. Damit eignet sich die Technik vor allem für Kinder oder PatientInnen mit Angst vor Nadeln.

Eine Alternative zur Akupunktur bei Nadelangst ist außerdem die Akupressur, bei der der Punkt durch eine kreisende Massage mit dem Finger, einem Stift oder ähnlichem stimuliert wird und die man jederzeit einfach selbst durchführen kann. Dabei wird der Punkt mehrmals täglich 1-2 Minuten intensiv massiert, d.h. bis zur gerade noch ertragbaren Schmerzgrenze. Je intensiver die Stimulation, desto größer die Wirkung. Bei regelmäßiger Anwendung kann ein vergleichbarer Effekt wie durch die Nadelung erreicht werden.