PatientInnen stellen immer wieder die Frage, welche Nebenwirkungen Akupunktur zur Folge haben kann und ob die Behandlung gar schädlich oder gefährlich ist. Um diese Befürchtungen gleich vorweg zu nehmen: klassische längerfristige oder gar gefährliche Nebenwirkungen hat die Akupunktur als Regulationstherapie nicht - dies ist auch ihre große Stärke. Dennoch kann es sein, dass der Körper auf eine Akupunkturbehandlung reagiert, was jedoch oft auf ein Ansprechen der Therapie hindeutet. Mehr dazu weiter unten.

Risiken und Nebenwirkungen von Akupunktur

Die Palette an echten Nebenwirkungen, die im “Beipackzettel” von Akupunktur erwähnt werden müssten, ist bei fachgerechter Anwendung der Nadelung recht kurz. So können nach einer Behandlung etwa Hämatome (Blaue Flecken) an manchen Einstichstellen entstehen, die aber harmlos sind und in wenigen Tagen vergehen. Infektionen der Einstichstelle (merkbar durch Schmerzen und Rötung) sind aufgrund der Verwendung von sterilen Einmalnadeln sehr, sehr selten, können aber theoretisch auftreten. Ebenso verhält es sich mit dem "Abbrechen" einer Nadel. Da Akupunkturnadeln sehr elastisch sind, kommt dies in der Praxis so gut wie nie vor. Da es aber nichts gibt, was es nicht gibt, klären viele Ärztinnen und Ärzte aus Haftungsgründen über diese mögliche Komplikation auf.

Immer wieder zu beobachten sind Kreislaufreaktionen, vor allem in Form von Schwindel unmittelbar nach der Behandlung. Auch sie sind harmlos; der/die Behandelte muss in diesem Fall einfach langsam von der Akupunkturliege “hochkommen”.

Die oft befürchtete Verletzung von tieferliegenden Körperstrukturen (Nerven, Blutgefäße…) und Organen durch die Nadeln ist bei fachgerechter Anwendung so gut wie auszuschließen. Eine der denkbar schwersten “Komplikationen” der Akupunktur ist der Pneumothorax, eine Verletzung der Lunge, der jedoch (entgegen manchen Horrorartikeln in Printmedien) nur äußerst selten vorkommt. So traten bei einer großangelegten Akupunkturstudie der deutschen gesetzlichen Krankenkassen bei 10 Millionen Behandlungen in vier Jahren drei verhältnismäßig leichtgradige Fälle von Pneumothorax auf. In jedem Fall kann man bei einer richtigen Nadelungstechnik und mit Kenntnis der exakten Lage sowohl von Akupunkturpunkten als auch den benachbarten anatomischen Körperstrukturen Verletzungen so gut wie ausschließen. Die Bedeutung von genauen Anatomiekenntnissen für die Sicherheit einer Akupunkturbehandlung ist unter anderem auch das Argument, warum in Österreich die Anwendung auf Ärztinnen und Ärzte beschränkt ist.

(Positive) Reaktionen des Körpers

Manche PatientInnen berichten, nach einer Akupunkturbehandlung ein bisschen müde und erschöpft zu sein. Dies kann damit erklärt werden, dass Akupunktur die Regulationsfähigkeit des Körpers mobilisiert und der Körper in dieser Phase mit sich selbst beschäftigt ist. Ein weiteres Phänomen ist die sogenannte Erstverschimmerung, die manchmal zu Beginn einer Therapieserie auftreten kann und durch eine vorübergehende Aggravierung der Symptome gekennzeichnet ist. Sie darf als Ausdruck eines starken Ansprechens auf die Therapie verstanden werden (Lösung von Qi-Blockaden und kurzfristige Qi-Flut), die meist von einer deutlichen Besserung gefolgt ist.

 

Hat Akupunktur Nebenwirkungen?

FAZIT: Außer gelegentlichen Blutergüssen, kurzfristigem Schwindel und theoretisch möglichen Infektionen hat Akupunktur so gut wie keine Risiken und Nebenwirkungen. Verletzungen von Organen und anderen Körperstrukturen sind sehr, sehr selten und können bei fachgerechter Anwendung so gut wie ausgeschlossen werden.

 

Haftungsausschluss: Der obenstehende Artikel bezieht sich auf eine fachgerechte Anwendung der Akupunktur und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er ersetzt nicht die Beratung durch den behandelnden Arzt.

 


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